Die FH 275 ist das erste Lampenmodel, welches nach Kriegsende (ab 1950) am neuen Firmensitz in Hohenlockstedt (damals noch Lockstedter Lager) produziert wurde. Eine deutliche Neuerung zum Vorkriegsmodel stellt der links innen liegende Glasheber dar, welcher ohne Rastblech auskommt und eine Weiterentwicklung des außenliegenden Glashebers der FH 75 StK Atom und der FH 176 E ist. Die FH 275 ist 24,5 cm hoch und erreicht mit ihrem 5''' linigen Brenner eine Brenndauer von 11 Stunden.[1] Bis auf den kleineren Tank ist sie baugleich zur FH 276.
In der unten aufgeführte Tabelle sind solche Lampen aufgeführt, die eine gegenüber den vorhergehenden Modell geänderte Markung aufweisen und/oder sich konstruktiv unterscheiden. Die Sortierung ist chronologisch.
Den stetig fallenden Verkaufszahlen versuchte die Firma Nier in den 70er und 80er Jahren auch durch unkonventionelle Methoden entgegenzuwirken. So wurden die Lampen auch in einer mit Lampenfassung ausgestatteten 'Elektroversion' angeboten. Von den oft auftauchenden privaten Selbstumbauten lassen sich die original von Nier hergestellten Elektrolampen durch die perfekte Integration der Lampenfassung in das Brennergehäuse und der Glashalteplatte ohne Brennerhaube unterscheiden. Insgesammt sind drei Ausführungen von Elektrolampen bekannt (zwei Stehlampen wie oben und eine Hängelampe). Bei den Stehlampen ist die hier gezeigte Lampe die ältere. Das Kabel wird in einer vergrößerten Dochtradaussparung zur Lampenfassung geführt, während bei der neueren Version ein Loch im Tank für die Kabelzuführung diehnt. Die hier gezeigte Version lässt sich durch Einbau eines echten Brenners und einer Glashalteplatte mit Brennerhut zu einer Petroleumlampe rückbauen was bei der zweiten Version durch das Loch im Tank nicht ohne weiteres möglich ist.
Es sind auch Elektoausführungen der Lampenmodelle FH 175, FH 275, FH 276 und FH 276 StK bekannt.[1]
Das Modell FH 275 wurde nach der Wiederaufnahme der Produktion in Hohenlockstedt (bis 1956 Lockstedter Lager) auch in der Ausführung mit Sturmkappe (FH 275 StK) gefertigt. Die ersten Modelle trugen die Zusatzmarkung DBP a. (Deutsches Bundes Patent angemeldet) oder DBP (Deutsches Bundes Patent), welche sich auf die Sturmkappe selbst bezieht und auf ein Patent von 1939 (921081) zurückgeht. Nach Neuanmeldung des Patents am 20.05.1954 in der neu gegründeten Bundesrepublik wurde die Prägung DBP a., nach Zuteilung des Patents am 24.01.1955 DBP, kurzzeitig verwendet.
Die Wortmarke 'FEUERHAND STURMKAPPE' wurde bereits am 12.08.1952 angemeldet und am 26.10.1953 unter der Registernummer 646698 eingetragen.
Die FH 275 wurde wie auch die Modelle FH 276, FH 176 und FH 175 in der Ausführung mit Sturmkappe (FH 275 StK) vertieben. Die ersten Modelle trugen noch die Zusatzmarkung DBPa.
Der hier gezeigte Typ 3 der FH 275 K1477/1 besitzt dieselbe Markung wie der unten gezeigte Typ 2. Der jüngere Typ 3 besitzt jedoch schon die großen Luftlöcher am Innenkamin, wie sie bei der FH 275 bis zur Einstellung der Produktion verwendet wurden. Wie bei allen vorangegangenen Modellen auch, wurde die Aussparung am linken Luftrohr, welche zur Arretierung des Glashebers dient, nach der Montage ausgestanzt, was daran zu erkennen ist, dass diese Aussparung am rechten Luftrohr noch fehlt.
Bei der hier gezeigten FH 275 handelt es sich um den Nachfolger der unten gezeigten FH 275. Sie besitzt noch die kleinen Luftlöcher im Innenkamin und trägt die Markung K1477/1 nun auf der rechts Seite neben dem Einfüllstutzen. Auch das Nachfolgermodel mit den Großen Löchern am Innenkamin wurde für einige Zeit noch mit der Prüfnummer gemarkt (siehe Typ 3 oben).
Bei der hier gezeigte FH 275 ist die Zusatzmarkung K1477/1 auf den Tank unterhalb des Einfüllstutzen angebracht. Der Nummer 1477/1 ist ein großes 'K' vorangestellt, die Zahl selbst ist mit einer Wellenlinie mit drei Perioden überschrieben. Bei dieser Zusatzprägung handelt es sich um eine Prüfnummer des Karlsruher Lichttechnischen Institutes (LTI) und wird umgangssprachlich als Karlsruher Wellenlinie bezeichnet. Der Kamin hat die keinen Luftlöcher was diese Lampe als ein frühes Modell der Nachkriegsproduktions ausweist.
Bei der oben abgeblideten Lampe handelt es sich um die zweite FH 275 die wieder die Serienbezeichung 'BABY' trägt und die erste, welche mit 'Western Germany' anstatt 'Made in Germany' gemarkt ist. Wie die vier vorangegengenen Ausführungen der FH 275 hat auch dieses Modell noch keine Luftlöcher im Kamin. Das aus der Falz der Luftrohre geformte Rastblech ist nun völlig verschwunden. Die Ausstanzung, welche zur Arretierung des Glashebers diehnt ist nun auch nicht mehr kreisrund, sondern trapetzförmig. Wie auch bei den vorrangegangenen Lampenmodellen ist die Ausstanzung nur auf der Seite des Glashebers vorhanden.
Die ersten Nachkriegsmodelle der FH 275 konnten auf Grund noch laufender Rechtsstreitigkeiten über die Namensrechte der Marke Feuerhand nicht mit der bekannten Lampenserienbezeichnung 'BABY' gemarkt werden. Bis zur endgültigen Einigung zwischen den Brüdern Woldemar und Kurt Nier mit der Witwe von Bruno Nier (Ellen Nier) im Dezember 1953 wurde daher anfangs für die arkung der FH 275 und FH 276 auf die Serienbezeichnung 'ATOM' zurückgegriffen, welche nicht Bestandteil des Rechtstreites war; später wurde kurzzeitig gänzlich auf eine Serienbezeichnung für die FH 275 verzichtet. Ab 1953 wurde die Serienbezeichnung 'BABY' wieder verwendet.
Die FH 275 275 (Typ 3) zeigt schon einige deutliche Veränderungen gegenüber den ersten drei Vorläufern der in Hohenlockstedt wieder aufgenommenen Lampenproduktion. Die neue Befestigung des Innenkamins ohne Haltestege sowie die Reduktion der fünf Haltestege des Kamindeckels auf vier Stege entsprechen schon dem heutigen Design. Das bei der FH 275 ATOM und dessen Nachfolger der FH 275 275 (Typ 1) deutlich ausgeprägte Rastblech wurde in seiner Größe schon reduziert ist aber noch deutlich erkennbar.
Die FH 275 275 (Typ 2) zeigt schon eine deutliche Veränderungen gegenüber den ersten beiden Vorläufern der in Hohenlockstedt wieder aufgenommenen Lampenproduktion. Zwar ist der Kamindeckel immernoch mit fünf Haltestegen befestigt und das bei der FH 275 ATOM und dessen Nachfolger der FH 275 275 (Typ 1) deutlich ausgeprägte Rastblech ist immer noch vorhanden, die Befestigung des Innenkamins entspricht jedoch schon dem heutigen Design.
Das obige Bild zeigt die FH 275 275 (Typ 1), welche als der direkte Nachfolger der FH 275 ATOM noch mit den Haltestegen am Innenkamin, dem großen aus der Fals der Luftrohre geformten Rastblech und den Fünf Haltestegen des Kamindeckels versehen ist. Der Tank ist mit der Prägung *275* *275* versehen. Wie auch die Vorkriegsmodelle der FH 275 haben auch die FH 275 ATOM, die beiden FH 275 275 und die erste FH 275 Baby noch keine Luftlöcher im unteren Teil des Kamins.